Meike Harms-Ensink - Innere Haltung
Mein Schweinehund und ich

Mein Schweinehund und ich

SELBSTMOTIVATION –

WER WAR DAS NOCH GLEICH? WOHNT DIE HIER?

Hand auf´s Herz: Wie viele Bücher oder Artikel haben Sie schon darüber gelesen? Und wie viele haben Sie zu Ende gelesen? Und was haben Sie konkret umgesetzt?
Manchmal hat man, aus welchen Gründen auch immer, keine Lust etwas zu tun. Leider sind die Angelegenheiten auf die wir keine Lust haben, auch häufig die Themen die wir „..wirklich machen müssen!“, so meint zumindest EINE unserer inneren Stimmen. Und diese innere Stimme nervt dann auch. Je länger wir uns zu etwas nicht aufraffen können umso mehr und umso lauter wird sie. Auch nachts. Auch mit Gefühlen. Je öfter man an das Thema denkt, desto weniger haben wir Lust darauf. Das Ganze wird immer unattraktiver.
Das Wort Motivation leitet sich ab vom lateinischen Wort „motus“, und das bedeutet schlicht Bewegung. Es gibt Aufgaben, die wir erledigen müssen oder anderes: Wir sind grundsätzlich nicht bereit, die Konsequenz dafür zu tragen, wenn wir sie nicht erledigen. Aber uns fällt eben der Beweggrund. Wir erkennen für uns selbst manchmal nicht den Sinn. Manchmal meinen wir auch etwas machen zu müssen, ohne tatsächlich bewusst darüber nachzudenken, ob dies wirklich so ist.

Also fangen wir an ungeliebte Aufgaben zu sammeln. Z.B. in Stapeln, Schubläden, Ablagekörbe oder Schuhkartons.


Da wir aber im Inneren ordentlich sind, beschriften wir alles (sichtbar oder unsichtbar) mit
JETZT NICHT
oder
ERLEDIGE ICH MORGEN
oder
WENN ZEIT IST
Haben Sie auch diese oder ähnliche Beschriftungen? Die Wahrheit ist: Das sind alles nur Ausreden, damit wir ES nicht machen müssen! Ausreden sind eine Entschuldigung sich selbst gegenüber: Zu nass, zu kalt, zu warm, machen andere auch nicht, hab schon viel getan, hab mir eine Pause verdient, schaff ich heute sowieso nicht mehr, …
Apropos „Mach ich morgen!“ Fragen Sie sich genau in dem Augenblick, in dem Sie sich nicht motivieren können und etwas schieben: Was ist morgen anders als heute?
Geht es morgen wirklich schneller, einfacher, leichter oder warten wir bewusst auf den Zeitpunkt, an dem uns z.B. Deadline zum Handeln zwingt?
Macht die Deadline die Aufgabe sexy? Nein! Nur an diesem Punkt gibt es einfach kein Entrinnen mehr.
Beschäftigen Sie sich ganz bewusst mit folgenden Fragen, wenn Sie sich nicht aufraffen können:
Wie viel Zeit habe ich mit einem schlechten Gewissen verbracht oder sogar mit schlechter Laune blockiert?
Wie oft hat mich der Stapel im Kopf blockiert?

Stellen Sie sich zwischendurch auch mal die Frage, ob diese Aufgabe Ihre Aufmerksamkeit verdient. Ist das, zu dem Sie sich nicht aufraffen können wirklich wichtig?
Oder schaffen wir es einfach am Ende eines jeden Tages oder am Ende einer Woche 1x bewusst JA zu sagen und sich mit Fleiß dem Tages- oder Wochenstapel zu widmen… einfach abarbeiten. Einfach machen und den Kopf/das Gewissen entlasten. Wenn Sie sich doch sowieso gerade mit dem Thema/der Aufgabe beschäftigen, dann kann man sie auch gleich machen bevor man sie ordentlich wegsortiert.

Es gibt Menschen, die behaupten, dass Sie unter Druck am besten arbeiten. Chapeau, wenn es wirklich so ist.
Unter Druck haben die meisten Menschen eher noch weniger Lust. Die Aufgabe nervt dann noch mehr und man bekommt schlechte Laune. Aber, oh Wunder, wenn man sich aufgerafft und die Situation gemeistert hat, dann fühlt man sich plötzlich richtig gut, oder? Man hat es geschafft! ES ist weg! Danach denken sich die meisten „So schlimm war es doch gar nicht! Nächstes Mal mache ich das gleich!“ Sie schmunzeln? Ich auch! Von wegen beim nächsten Mal mache ich es gleich….

Und? Was können Sie nun machen? Hier ein paar Ideen:


• Wenn Sie sich nicht motivieren können, dann stellen Sie sich eine Situation vor in der Sie eine Aufgabe/Herausforderung gemeistert haben, zu der Sie sich vorher nicht motivieren konnten. Stellen Sie sich diese intensiv und oft vor. Wie war es als Sie fertig waren? Wie haben Sie sich gefühlt? Was haben vielleicht sogar andere gesagt als Sie mit der Aufgabe/Herausforderung fertig waren? Was haben Sie sich selbst gesagt?


• Nehmen Sie sich einen Zettel und schreiben Sie auf, was Sie alles so richtig schön demotiviert. Ja, Sie haben richtig gelesen – immer raus damit. Finden Sie danach das positive Gegenteil. Das kostet ein wenig Zeit, aber es macht Spaß und Sie können für sich Strategien erarbeiten, wie Sie die positiven Merkmale umsetzen können.


• Denken Sie an Situationen in Ihrem Leben (auch in der Kindheit) in der Sie sich einfach nicht aufraffen konnten. Danach denken Sie an Situationen in Ihrem Leben, in denen es ganz leicht für Sie war sich aufzuraffen – was war da anders im Vergleich zu den Situationen in denen Ihnen Selbstmotivation fehlt? Schreiben Sie alles an was Sie gedacht haben am besten auf.

• Schaffen Sie sich Rituale, um anzufangen:
Mülleimer ausleeren
Kaffee holen
Schreibtisch aufräumen
Anfangen

Sportsachen neben das Bett stellen
Aufstehen
Anziehen
Frühstück vorbereiten
Anfangen